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Fronleichnam


Das Fronleichnamsfest ist eine Gedächtnisfeier an die Einsetzung der Eucharistie (Abendmahl) durch Jesus Christus. Es entstand als Folge einer Vision der Augustinernonne Juliana von Lüttich im Jahre 1209. Bereits 1264 wurde Fronleichnam durch Papst Urban IV. offiziell anerkannt und eingeführt. Die erste Prozession ist für das Jahr 1277 in Köln belegt. Im Verlauf des 13. und 14. Jahrhunderts breitete sich das Fest langsam über Europa aus. In Lausanne, welches damals noch zum Bistum Besançon gehörte, wurde es im Jahre 1322 eingeführt. Da man die feierliche Einsetzung des Abendmahls (am Hohen Donnerstag) nicht in unmittelbarer zeitlichen Nähe zum Tode Christi (am Karfreitag) feiern wollte, legte schon Urban IV. den Termin auf den zweiten Donnerstag nach Pfingsten fest.

Das Fronleichnamsfest beruht auf dem Glauben, dass im gewandelten Brot der Leib Christi wirklich (und nicht bloss symbolisch) zugegen ist (Realpräsenz). Die heute etwas seltsam anmutende Bezeichnung des Festes geht auf althochdeutsche Wortstämme zurück: Frô (Herr) und Lîhinnamo (Leib, Leibeshülle). Leichnam bedeutete bis ins 16. Jahrhundert hinein "lebendiger Leib". Erst nach und nach wurde es ausschliesslich für "toter Leib" verwendet. Noch Martin Luther gebraucht "Leichnam" an einigen Stellen in dieser alten Bedeutung. Fronleichnam heisst also "(lebendiger) Leib des Herrn".

Formal zeichnet sich das Fronleichnamsfest durch seine Prozession aus, welche über Strassen, Felder und Fluren führt und an vier im Freien aufgestellten Altären einen Gebets- und Segenshalt macht. Solche Flurprozessionen haben vorchristliche Wurzeln und wurden in unserer Gegend unter anderem schon von den Römern durchgeführt. Es waren meist Bittgänge für eine gute Ernte oder Opferrituale für die Getreidegottheiten. Das Vorhandensein solcher Bittprozessionen war mit ein Grund, weshalb Fronleichnam sich so schnell und nachhaltig als neues Fest in der Volksfrömmigkeit verankern konnte.

Die Prozession mit ihren strengen formalen Regeln geht auf die Römer zurück. Ursprünglich bezeichnete das lateinische "processio" das (militärische) Voranschreiten oder Vorrücken, wie es von römischen Legionen vor dem Kampf praktiziert wurde. Diese Form militärisch geordneter Bewegung findet sich noch heute in den traditionellen Fronleichnamsprozessionen. An vielen Orten ist das Schreiten - im Takt der Musik - noch immer in Zweier- oder Viererkolonne vorgeschrieben. Auffälliges Merkmal der Prozession ist auch ihre vorgeschriebene Prozessionsordnung. Bis zu zwanzig oder mehr Positionen haben sich in der richtigen Reihenfolge einzuordnen.
     

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